Die Anfänge der Brandbekämpfung in Gimmeldingen

Die ersten Spuren im Kampf gegen das Feuer in Gimmeldingen stammen aus dem Jahr 1773. Damals wurde in einer Niederschrift festgelegt:

„Jedes Paar hat bei seiner Heirat ein Feuerlöscheimergeld in Höhe von 1Florin(Gulden) + 30 Kreuzer zu zahlen“

Damals war man noch weit weg von einer Feuerwehreinheit wie wir sie heute in Gimmeldingen kennen. Es ist davon auszugehen, dass sich zur damaligen Zeit die gesamte Dorfgemeinschaft mit einfachsten Mitteln gegen ein Feuer zu wehr setzte.

Zum ersten Mal wird die Feuerwehr in einem Sitzungsprotokoll des Gemeinderats von Gimmeldingen am 28.Januar 1856 erwähnt. Damals wurde die Beschaffung einer fahrbaren Feuerspritze beschlossen. Da dies die erste Erwähnung der Feuerwehr Gimmeldingen in einem unterschrieben Dokument ist, wird dieser Eintrag als Gründung der Feuerwehr angesehen. Im Dezember 1856 bestand das Inventar aus der oben genannten Spritze, zwei ledernen Schläuchen, 100 Feuerlöscheimern, zwei Feuerleitern und zwei Feuerhaken.

Weiterhin wurde das gesamte Dorf bei der Brandbekämpfung miteinbezogen. Dies wird einem Lokalpolizeibeschluss der Gemeinde Gimmeldingen aus dem Jahr 1862 deutlich. In der Feuerlöschordnung heißt es:

„Beim ersten Feuerlärm, sei es durch Feuerruf, Glockengeläute oder auf irgendeine andere Weise, haben sich sämtliche arbeitsfähige, zwischen 21. und 60. Lebensjahre stehende Bürger an der Brandstätte zu verfügen.“

Die Wasserversorgung an der Brandstätte war das größte Problem bei der Brandbekämpfung. Im Weinort Gimmeldingen wurde so beschlossen: „Küfer und Bierbrauer haben auf der Brandstätte mit Logeln zu erscheinen.“

Selbst für einen Brandfall zu Nachtzeit wurden aus heutiger Sicht rustikale Lösungen gefunden: „Entsteht ein Brand zu Nachtzeit, so sind alle Bürger, deren Wohnungen auf die gangbaren Straßen stoßen, verpflichtet, entweder eine mit brennendem Lichte versehene Laterne vor ihre Wohnung zu hängen oder ein offenes Licht innerhalb eines ihrer Fenster zu stellen.“

Erster namentlich bekannter Kommandant zu dieser Zeit ist Richard Köhler von 1890 bis 1914.