Gefahrgutaustritt

Einsatzbericht

Kleines Malheur mit großer Auswirkung. Mit dem Einsatzstichwort „Gefahrstoffaustritt G3“ wurde die Feuerwehr am Samstagmorgen in die Frühlingsstraße auf der Hambacher Höhe alarmiert. In einer Doppelgarage eines Mehrparteienwohnhauses ist, aus ungeklärter Ursache ein Kleingebinde mit 25%iger Salpetersäure hinter einen Schrank gefallen und ausgelaufen. Die Feuerwehr sperrte die Umgebung der Einsatzstelle, ging mit einem Einsatztrupp unter Atemschutz auf Erkundung in die Garage und stellte den Brandschutz sicher. In der Zwischenzeit versorgte der Rettungsdienst sowie der Leitende Notarzt die beiden betroffenen Bewohner. Eine Einweisung in ein Krankenhaus war nach einem medizinischen Check nicht erforderlich. Ein weiterer Trupp des Gefahrstoffzuges rüstetet sich mit seiner Schutzausrichtung aus und streute die ausgetretene Flüssigkeit mit speziellem Bindemittel ab. Dieses und das zerbrochene Behältnis verpackten die Einsatzkräfte in einen speziellen Behälter und führten es dem Wertstoff zu, zur weiteren fachgerechten Entsorgung. Die durch das Malheur kontaminierten Gegenstände sind von der Feuerwehr dekontaminiert worden. Die ausgetretene Säure hatte sich schon in den Boden gefressen, sodass die Feuerwehr die betroffene Fläche abklebte und den Bewohner in Kenntnis gesetzt hat eine Fachfirma zu kontaktieren, welche sich um die Beseitigung im Boden kümmert. Der Regelrettungsdienst löste die Feuerwehr durch die Sanitätsbereitschaft Feuerwehr mit einem eigenen Rettungswagen aus dem Einsatz heraus. Nachdem alle eingesetzten Gerätschaften wieder gereinigt und dekontaminiert waren, konnte der Einsatz nach zweieinhalb Stunden abgeschlossen werden.

Im Einsatz war die Feuerwehr mit neun Fahrzeugen und 22 Einsatzkräften, der Rettungsdienst mit einem Rettungswagen, die Abschnittsleitung Gesundheit (Leitender Notarzt, organisatorischer Leiter) zusammen mit einer Funkstreifenwagenbesatzung der Polizei.

Salpetersäure: 
25%ige Salpetersäure ist eine konzentrierte, klare, farblose Mineralsäure (HNO₃), die in vielen Industriezweigen verwendet wird, darunter in der Landwirtschaft für Düngemittel, in der Galvanik und bei der Herstellung von Sprengstoffen und Farben. Sie ist eine stark ätzende Substanz, die bei Kontakt schwere Verätzungen verursachen kann und deren Dämpfe gesundheitsschädlich sind.