Heißausbildung für Atemschutzgeräteträger

Für Atemschutzgeräteträger gehört die Bandbekämpfung in Gebäuden jeglicher Art zu den gefährlichsten Aufgaben. Jedes entstandene Feuer ist einzigartig. Der Einsatztrupp im Innenangriff muss sich auf jede Situation neu einstellen. Um für solche Ereignisse gerüstet zu sein, bietet die Kreisausbildung der Neustadter Feuerwehr Zusatz- oder Aufbauseminare zum erfolgreich angeschlossenen Atemschutzgeräteträgerlehrgang an.

Ende April fand wieder ein drei Tage Seminar der Heißausbildung statt. Das Seminar gliederte sich in einen theoretischen und praktischen Tag. Highlight für die Teilnehmer war der Abschluss in einem Heißcontainer, einer sogenannten Wärmegewöhnungsanlage, bei der Feuerwehr Worms.

Im theoretischen Teil erläuterten die Ausbilder das korrekte Tragen der persönlichen Schutzausrüstung, die Einsatzbereiche und Techniken des Hohlstrahlrohres, wie erkenne ich einen sogenannten „Flash Over“ und wie kann ich mich davor schützen. Ein weiterer Punkt war die allgemeine Brandbekämpfung und wie setze ich mein Hohlstrahlrohr richtig ein.

In einem praktischen Teil übten die Teilnehmer den korrekten Umgang mit dem Hohlstrahlrohr bis zur „Verzweiflung“. Die Handhabung muss so trainiert werden, dass man das Hohlstrahlrohr blind und bei null Sicht bedienen kann. An einem mobilen Gastrainer konnten die Löschmaßnahmen gleich überprüft werden. Ebenso trainierten die Teilnehmer das richtige vorgehen und öffnen einer Tür zu einem Brandraum.

Das Highlight war der dritte Tag, die Fahrt nach Worms zur Wärmegewöhnungsanlage. Die sogenannte „Heißausausbildung“ unter realen Bedingungen. In dem mit Feststoff befeuerten Container können alle Szenarios, welche auch im Realeinsatz vorkommen durchgespielt werden. Die beiden Realbrandausbilder aus Worms übten mit den Teilnehmern die Ausführung eines Temperaturcheck und Rauchgaskühlung, die Brandbekämpfung im Innenangriff mit dem Hohlstrahlrohr. Den Erfolg oder Misserfolg konnte man direkt am Flammenbild des Feuers erkennen. Ein weiterer Punkt in der Heißausbildung war die richtige Handhabung bei einer Rauchgasdurchzündung („Roll Over“).

Nach der Übung im Container legten die Ausbilder großen Wert auf das richtige ausziehen der kontaminierten Schutzkleidung, um eine Kontaminationsverschleppung zu vermeiden.

Für alle war das Dreitageseminar ein voller Erfolg. Gerade die Heißausbildung bleibt in den Köpfen der Teilnehmer hängen. Damit alle sicher wieder aus einer Innenbrandbekämpfung heil herauskommen.

Einen Dank geht an die neun Teilnehmer der Feuerwehr Neustadt, den drei Kreisausbildern Ronny Kullmer, Fabian Kluge, Paul Becker und an die beiden Kollegen der Feuerwehr Worms.