Große Einsatzübung der Feuerwehr Neustadt vom 26.04.2016

Kurz nach 19:30 Uhr am Montagabend löste die automatische Brandmeldeanlage eines Wohnheimes für Menschen mit Beeinträchtigung in der Friedrich-Olbricht-Straße Alarm aus. Dies war der Auftakt zu einer größeren Einsatzübung der Stadtmitte 1 (Löschzug 1 und Löschgruppe Haardt) und der Stadtmitte 2 (Löschzug 2 und 3) mit insgesamt 65 Einsatzkräften und 13 Einsatzfahrzeugen.
Das, von der Übungsleitung ausgearbeitete Einsatzszenario ging von einer Verpuffung im Dachgeschoß des Objektes aus, wobei fünf Personen vermisst bzw. durch Rauch, welcher durch Disconebel mit einer Nebelmaschine dargestellt worden ist, eingeschlossen waren. Als Statisten fungierten zwei Übungsdummy‘ s der Feuerwehr mit je 70 Kilo Gewicht sowie drei Feuerwehrkameraden. Erschwert wurde die Übung, dadurch dass eine Person im Rollstuhl sah’s und eine Person an das Bett gebunden war.
Die ersten Einsatzkräfte erwartete der Heimleiter bereits vor dem Gebäude auf der Straße und wies den Einsatzleiter auf die aktuelle Lage im Gebäude hin. Vorbildlich war, dass alle Heimbewohner,ausser die Statisten, bereits von ihren Betreuern aus dem Gebäude gebracht wurden und sich auf dem ausgewiesenen Sammelplatz einfanden.
Nach der Erkundung des Einsatzleiters an der Brandmeldezentrale, wo und welcher Melder ausgelöst hatte, rüsteten sich die ersten Trupps zur Menschenrettung und Brandbekämpfung aus. Der erste Weg führte über das innenliegende Treppenhaus in das Dachgeschoß. In einem Mehrzweckraum, an den sich ein Heizraum angliederte, fanden die Einsatzkräfte zwei bewusstlose Personen. Diese sind zügig aus der Gefahrenlage gebracht und an weitere Einsatzkräfte übergeben worden. Nach der Lagerung auf einem Spineboard transportierten die Feuerwehr die verletzten Darsteller ins Freie zur angenommenen weiteren medizinischen Versorgung.
Parallel zu dieser Einsatzmaßnahme gingen weitere Kräfte über das innenliegende Treppenhaus und suchten die Flure mit den Zimmern ab. Hier fand die Feuerwehr weitere drei Personen, wobei sich einer im Rollstuhl und einer im Bett befand sowie eine weitere bewusstlose Person.
Zwei der verletzten Darsteller mussten über den zweiten Rettungsweg, die außen an das Objekt angebaute Feuerfluchttreppe, evakuiert werden. Dies zeidte sich aufgrund des angenommenen Rollstuhlfahrers als eine sehr personal- und zeitintensive Herausforderung. Der angenommene bettlegerische Verletzte wurde von den Einsatzkräften mit einer sogenannten Pflegebett-Matratze mit Rettungsfunktion über das innenliegende Treppenhaus ins Freie gebracht. Mit diesem Rettung System erspart man sich das umlagern der Person im Gefahrenbereich. Der Patient wird mit einem eingearbeiteten  Gurtsystem mit  der Matratze fest verbunden und mit dem ebenfalls festangebrachten Rettungssystem ins Freie gebracht. Mit solch einer Rettungsmatratze kann man problemlos Treppenstufen überwinden ohne den Patienten zusätzliche Schäden zuzufügen. Dieses Rettungssystem wird bereits in Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen eingesetzt.
Überrascht war die Übungsleitung und die Mitarbeiter des Wohnheimes wie ruhig der Übungseinsatz ablief und wie schnell alle fünf verletzten Darsteller über das innenliegende Treppenhaus bzw. die Feuerschutztreppe „gerettet“ waren.
Ziel und Zweck der großen Einsatzübung war zu sehen ob die Rauchschutztüren und Rauchabzüge korrekt funktionieren, ob die Mitarbeiter des Wohnheimes die richtigen Maßnahmen bei einem Schadensfall einleiten. Für die Feuerwehr war es wichtig solch eine Übung während dem laufenden Betrieb durchzuführen und das Koordinieren der 65 Einsatzkräfte. Ein weiterer Punkt war die Platzierung der Einsatzfahrzeuge, dass man sich nicht selbst die Rettungswege versperrt.   Nach eineinhalb Stunden konnte die Einsatzübung mit Erfolg und neuen Erkenntnissen abgeschlossen werden.
Die Heimleitung bedankte sich bei den Einsatzkräften für ihr Engagement bei der Einsatzübung. Die Übungsleitung sowie der Einsatzleiter der Übung gaben den Dank zurück, da es nicht selbstverständlich ist solche Objekte unter realen Bedingungen zu beüben. Nach der Bestückung der  Einsatzfahrzeuge in der Hauptfeuerwache ließ man die Eindrücke der Einsatzübung bei einem gemeinsamen Imbiss Revue passieren.